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Asien




Philippinen / Malapascua Island

Autor Jan Peters
Datum April 2008

Im April 2008 ging es endlich wieder in den Tauchurlaub, diesmal sollten es die Philippinen sein. Die Anreise ab Frankfurt via Qatar nach Cebu gestaltete sich problemlos - alles war gut geplant, man erwartete uns an jedem Zwischenposten.

Die ersten 10 Tage verbrachten wir (mein Kumpel, der dort den Tauchschein machte, und ich) auf Panglao/Bohol am schönen Alona Beach. Das Tauchen an den Steilwänden von Balicasag war wirklich schön, mit riesigen Schwärme von Stachelmakrelen und Barakudas, intakten Korallengärten und viel "Kleinkram" :-).  Neben dem Tauchen machten wir dort auch die Insel unsicher, besuchten die Chocolate Hills, den Loboc River und die lustigen kleinen Koboldmakis, halt das Standard-Touri-Programm. Da der Alona Beach ein seit Jahren bekanntes Reiseziel darstellt, möchte ich hierauf nicht weiter eingehen und mich dem Highlight des Urlaubs widmen.

...das war nämlich die kleine Insel Malapascua, ca. 4h nördlich von Cebu City. Die Anreise erfolgt mit dem Taxi zum Fähranleger "Maja" und dann in einer ca. 45 minütigen Überfahrt direkt ins Resort (zumindest wenn der Motor der Banka anspringt, das dauerte bei uns eine gute halbe Stunde). Der Hauptstrand der Insel ist der Bounty Beach, der sich an der Südostküste über ca. 1km erstreckt, hier befinden sich die Resorts und Tauchbasen, ausserdem gibt es ein kleines Einheimischendorf und einige Fischersiedlungen im Norden der ca. 1 mal 3 km großen Insel.

Ein Standard-Tauchtag: Early-Morning-Dive, Zwei Tauchgänge tagsüber und einen Nachttauchgang!Untergebracht waren wir im "Malapascua Exotic Dive Resort", einer der Top-Adressen am Platz. Die Tauchbasis steht unter holländischer Leitung und bietet ein abwechslungsreiches Programm. Täglich sind bis zu vier Tauchgänge möglich, wobei der "Early-Morning-Dive" meist schon um 6.00h beginnt. Tagsüber werden dann entweder Ganztagestouren mit 2 Tauchgängen zu entfernteren Plätzen oder Ausfahrten zu Spots, die der Insel direkt vorgelagert sind, angeboten. Täglich gibt es auch Nacht- bzw. Sunset-Dives - unter anderem am Hausriff oder dem Lighthouse Reef - hier gibt es eine 99%ige Chance auf Mandarinfischchen (beim Hochzeitstanz!) und Seepferdchen - außerdem jede Menge Seeschlangen.

Das gibt es allerdings auch auf anderen Destinationen in den Philippinen, der Grund, warum wir ausgerechnet Malapascua besuchten war ein anderer:
Die Insel ist nicht weit vom Tauchplatz "Monad Shoal" entfernt - einer versunkenen Insel, die sich aus den Tiefen der See erhebt. Ein Spot, der in ca. 20m Tiefe beginnt und bis auf max. 28m sanft abfällt um dann an einem Drop-Off zu enden. Korallen finde man dort nicht, auch kaum bunte Fische und es kann auch schonmal etwas heftiger "kacheln" (Abstieg erfolgt an einer Ankerleine und über das ganze Feld sind 4-5 weitere Ankerleinen vorhanden). Der Tauchgang läuft wie folgt ab:
- Abstieg auf ca. 24m
- einige Meter bis zum Dropoff tauchen
- ...und warten

Wenn man die Geduld (und Nitrox 36) mitbringt, stehen sehr gute Chancen die scheuen Fuchshaie, Mantas, Mobulas und (angeblich) sogar Hammerhaie zu beobachten. Diese lassen sich nämlich allmorgendlich an den Putzerstationen versorgen. Der erste Tauchgang war schlichtweg langweilig, nach ca. 40 Minuten war die Nullzeit abgelaufen und wir kehrten zur Oberfläche zurück. Paul, unser Guide versprach uns aber, am nächsten Tag einen "Threshershark" zu sichten. Also versuchten wir es erneut. Wieder vergangen 30 Minuten, wir wollten gerade zu einem anderen Platz tauchen, um zu schauen ob es dort besser ist, da fuchtelte ein malayischer Mit-Taucher aufgeregt und zeigte ins tiefe Blau: Man erkannte eigentlich nicht viel, nur eine riesige Schwanzflosse - bis sich der Fuchshai langsam umdrehte und gemächlich auf uns zu schwamm. Ein (für mein Empfinden) riesiges Tier, vielleicht 2,5 bis 3m lang. Der Hai drehte noch ca. 2-3 Minuten seine Bahnen und tauchte wieder ab in die Tiefen der Visaya-See. Exakt in diesem Moment machte uns der Guide mit seinem Shaker darauf aufmerksam, mal einen Blick an die Oberfläche zu werfen. Es flogen zwei Manta-Rochen über uns hinweg, ca. 5-10 Meter entfernt - das war wirklich imposant! Wir wären gerne noch länger geblieben, aber der Computer gab den Befehl zum Aufstieg (das war das erste mal, das ich es bereute, einen Suunto zu besitzen :-) ...).

Gato-Island, eine kleine Insel - im Umkreis von 2 Seemeilen ist das Fischen verboten!Nachmittags fuhren wir dann erneut zum selben Platz - da ist dort nämlich "Manta-Time"... Mantas sahen wir leider keine mehr, aber im Blauwasser beim Abstieg 5-6 Mobulas (besser bekannt als "Teufelsrochen"). Im weiteren Verlauf dieses Tauchgangs hatten wir dann noch einen stattlichen Tunfisch und verschiedene Makrelenarten.

Neben dem Großfisch-Spot gibt es noch weitere schöne Tauchgebiete, so z.B. Gato Island, einer kleinen Insel mitten im Meer, mit tollen Felsformationen, einem 30m langen Tunnel, in dem es auch Weißspitzenriffhaie gab, und Seeschlangen en masse. Ausserdem durfte das Wrack der "Dona Marilyn" nicht fehlen, einer ca. 100m langen, gut erhaltenen Passagierfähre, die in 33m Tiefe auf der Seite liegt.

Ausserhalb des Tauchens hat Malapascua nicht allzu viel zu bieten, es gibt kein ausgeprägtes Nachtleben, relativ wenige Restaurants und das Preisniveau ist auch etwas höher als z.B. in Cebu oder am Alona Beach. Absolut empfehlenswert ist das Sunsplash Restaurant (das ein Deutscher betreibt), dort gibt es auch eine Floating Bar: ein Floß, in der Lagune, auf dem man (viel zu süße) Cocktails bzw. ein leckeres SMB oder Red Horse genießen kann.

Sonnenuntergang auf der Floß-BarMein Fazit: ich würde jederzeit wieder für 4-6 Tage nach Malapascua kommen und es mit einem Island-Hopping in den Visayas verbinden, auch wenn die Insel etwas weiter von den bekannten Touristenorten (Dumaguete, Moalboal, Siquijor, Panglao, Cabilao, Mactan) entfernt liegt.

Nun noch ein kritischer Punkt, den man nicht schönreden sollte:
An den nahe gelegenen Küsten von Leyte und Co. (ca. 20km) wird nach wie vor fleißig mit Dynamit gefischt - unterwasser bekommt man das durchaus mit, wenn es plötzlich *bummzisch* macht, und man denkt, es hat einem die Buddel zerrissen. Wichtig zu wissen ist ausserdem, dass es keinen Geldautomaten im Umkreis von 150km gibt - Kreditkarten werden aber meist akzeptiert!




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